Arther Fasnacht anno dazumal 1870-85

von Adrian Weber, Arth

Mit dem Grundgedanken, selbst Masken zu gestalten und die Fasnacht in der Gemeinde Arth zu beleben, wurden die Harpyiens of Art 1995 ins Leben gerufen. Mit jährlich neuen Sujets und Masken nahmen wir an verschiedenen Fasnachtsumzügen bis über die Kantonsgrenze teil.

Im Buch "Holzmasken" von A. Bärtsch stiess ich auf eine Textstelle, die das Tragen von Holzmasken in Arth für die Jahre 1870 und 1880 bezeugte. Es wurde von gefürchteten Masken, der sogenannten "Holzschuohmaschgerä" und dem "Tüfel", berichtet. Seither liess mich der Gedanke nicht mehr los, diese Figuren neu zu erschaffen, und ich versuchte an mehr Informationen zu kommen. Das erwies sich als sehr schwierig, da vermutlich nahezu alle Überbleibsel verbrannt wurden. Also begann ich den "Tüfel" nach meinen eigenen Vorstellungen zu schnitzen.

Erst Anfang 2005 bin ich zu einer vollständigen Beschreibung der Fasnacht in Arth von dazumal 1870-1885 gekommen, die 1943 im Jahrbuch der Schweizer Volkskunde erschien. In diesem Text verfasste Jakob Rickenbach seine Kindheitserinnerungen an die Arther Fasnacht. Zudem geht hervor, dass damals drei Hauptfiguren das Geschehen beherrschten – dr Waldbruoder, d’Senntrichlä und z’chli Chlöpfli.

Mein Ziel war es, diese drei Figuren neu zu schaffen und die Fasnacht weiterhin zu beleben. Im Jahr 2006 tauchte erstmals die Figur des "Waldbruoders" wieder an der Arther Fasnacht auf. Es folgten 2007 "z’chli Chlöpfli" und 2010 "d’Sennttrichlä".

Seit Beginn wird unser Gestalten durch den Tambourenverein Arth-Goldau mit ihrem eigens komponierten Narrentanz von Martin Imlig, basierend auf den Überlieferungen von Jakob Rickenbach, begleitet.

Der Waldbruoder und d'Senntrichlä mit der Holzschuohmaschgerä (Schweizervolkskunde 1943, Seite 38)
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